Die Schöpfung

Text:  1. Mose 1,1 – 2,4a

Fragen zum Text:

  1. Lies die Geschichte mindestens einmal langsam durch. Nimm dir Zeit, um dich mit dem Text vertraut zu machen. Was sind deine ersten Eindrücke? Was findest du besonders interessant oder bemerkenswert? Was ist noch unklar?
  2. Notiere dir Wörter und Phrasen im Text, die wiederholt werden und suche nach Mustern. Achte z.B. darauf, wie wichtige Begriffe und Formulierungen (z.B. Licht, Finsternis, Wasser, Himmel, Erde, Samen, Bäume, nach seiner/ihrer Art) im Text verteilt sind. Welcher Aufbau ergibt sich so für die ganze Geschichte? Warum hat der Autor den Text genau so strukturiert? Was wird durch diesen Aufbau besonders betont bzw. hervorgehoben? Was sagt dieses absichtsvolle Design über Gott aus?
  3. Lies Vers 1 mehrmals langsam durch. Denk daran, dass dies der erste Satz der Bibel ist, also der erste Satz der großen Geschichte, die von 1. Mose bis Offenbarung erzählt wird. Warum beginnt der Autor die Geschichte genau so? Welche wichtigen Einsichten finden sich in dieser ersten Aussage? Inwiefern bildet dieser Vers die Grundlage für die gesamte Bibel? Für die Weltanschauung, die in diesem Buch präsentiert wird? Anders ausgedrückt: welche Konsequenzen hätte es, wenn dieser Satz fehlen würde?
  4. Was tut Gott alles in dieser Geschichte? Was sagen die Verben über Gott aus? Wie ist er? Warum schafft er Dinge in genau dieser Reihenfolge? Inwieweit ist das, was er an jedem Tag tut, Teil jedes schöpferischen Prozesses in dieser Welt und in deinem täglichen Leben?
  5. Lies Verse 26-28. Was sagen diese Verse darüber aus, was es bedeutet Mensch zu sein? Welche Aspekte beinhaltet das Bild Gottes? Was für ein Leben wird hier vorgestellt? Was bedeutet das für uns heute?
  6. Lies Verse 29-30. Welche Bedeutung hat es, dass Gott Speise gibt? Warum gibt er genau diese Speise? Wie bereiten diese Verse den Leser auf die nächste Geschichte vor?
  7. Denk darüber nach, was Schöpfung mit Erlösung zu tun hat. Welche Verbindungen gibt es zwischen diesen beiden Themen? Wo findest du das Thema “Erlösung” in dieser Geschichte? Wo findest du Jesus?

Infos zum Text

Leitwörter und – formulierungen

  • Gott (35x)
  • Sein/werden (27x)
  • Erde (21x)
  • Alle(s)/jedes/jeder/jede (17x)
  • Tag (14x)
  • Himmel (12x)
  • Wasser (11x)
  • Licht/Lichter (11x)
  • nach seiner/ihrer Art (10x)
  • und Gott sprach (10x)
  • Wölbung (9x)

 

 

  • gut (7x)
  • und Gott sah (7x)
  • Vögel (7x)
  • schaffen (6x)
  • und es wurde Abend und es wurde Morgen (6x)
  • und es geschah so (6x)
  • Same (6x)
  • scheiden (5x)
  • und Gott nannte (3x)
  • und Gott machte (3x)

Aufbau/Struktur                  

Einleitung: Himmel und Erde geschaffen (1,1-2)

A 1. Tag – Licht, Finsternis; Tag, Nacht

B 2. Tag – Wasser, Wölbung/Himmel

C 3. Tag – Erde, Bäume, Pflanzen, Same

A’ 4. Tag – Licht, Finsternis; Tag, Nacht

B’ 5. Tag – Wasser, Wölbung/Himmel

C’ 6. Tag – Erde, Bäume, Pflanzen, Same

X  7. Tag  

Schluss: Himmel und Erde geschaffen (2,4a)


Kontext

1. Mose 2,4b – 3,24

Thematische Verbindungen

  • Schöpfung
  • Erschaffung der Pflanzen/Bäume, Tiere und Menschen

    Sprachliche Verbindungen

    Gott, Menschen, Tag, Tiere, Bäume, essen, sprechen, nennen, alle/jeder, gut

    Intertextualität (Auswahl)      

    Nach der Flut (1. Mose 8,6 – 9,17)

    Verbindungen: 7 Tage (1. Mo 8,10), das Trockene erscheint aus dem Wasser (1. Mo 8,13-14), Menschen und Tiere (1. Mo 8,15-19), Segen, seid fruchtbar, Speisegebot (1. Mo 9,1ff.)

    Am Schilfmeer (2. Mose 14)

    Verbindungen: Licht in der Finsternis (2. Mo 14,20), Wasser werden geteilt (2. Mo 14,21), das Trockene erscheint (2. Mo 14,21-22)

    Bau des Heiligtums (2. Mose 25 – 40)

    Verbindungen: 7 Reden Gottes in 2. Mo 25-31, Arbeit vollendet (2. Mo 39,32; 40,33), Ansehen des Werkes (2. Mo 39,43)

    Jesus im Text (Auswahl)

    Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst. (Joh 1,1-5)

    Jesus redete nun wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben. (Joh 8,12)

    Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Gewalten oder Mächte: Alles ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen; und er ist vor allem, und alles besteht durch ihn. (Kol 1,15-17)

    Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Welten gemacht hat (Heb 1,1-2)


    Anwendung

    Wer das mächtige Wort Gottes (Jesus) an sich wirken lässt, wird neu geschaffen, bringt Frucht und geht in die Ruhe Gottes ein.

     

    Lesetipp

    Ellen White, Patriarchen und Propheten, Kap 2: “Die Schöpfung”,  S. 20-27