Von Adam bis Noah

Text: 1. Mose 5,1-32

Fragen zum Text:

  1. Lies die Geschichte mindestens einmal langsam durch. Nimm dir Zeit, um dich mit dem Text vertraut zu machen. Was sind deine ersten Eindrücke? Was findest du besonders interessant oder bemerkenswert? Was ist noch unklar?
  2. Notiere dir Wörter und Formulierungen im Text, die wiederholt werden und suche nach Mustern. An welchen Stellen im Text gibt es Abweichungen vom Muster? Welche Teile des Textes werden so besonders hervorgehoben? Warum? Was will der Autor durch diesen bewussten Aufbau vermitteln?
  3. Lies Verse 1-3. Warum ist es bedeutsam, dass an dieser Stelle das Wort „Buch“ verwendet wird? Vergleiche Adam und Seth. Was haben sie gemeinsam, was unterscheidet sie? Auf welchen vorherigen Textabschnitt wird in diesen Versen angespielt? Warum?
  4. Lies Verse 21-24. Vergleiche Henoch und die anderen Personen im Geschlechtsregister. Was haben sie gemeinsam, was unterscheidet sie? Welche Bedeutung haben die Unterschiede? Warum ist es von Bedeutung, dass die Formulierung „mit Gott wandeln“ an der gleichen Stelle steht wie der Begriff „leben“ bei den anderen Personen? Warum ist es bedeutsam, dass Henoch nach der Geburt seines Sohnes Metuschelach mit Gott wandelt? Welche anderen Beobachtungen helfen dir, besser zu verstehen, was es bedeutet mit Gott zu wandeln? Wo sind die Begriffe „wandeln“ und „nehmen“ vorher im gleichen Zusammenhang vorgekommen? Warum spielt der Autor genau an diesem Punkt auf diese vorherige Stelle an?
  5. Lies Verse 28-31. Vergleiche Lamech mit den anderen Personen, die im Geschlechtsregister erwähnt werden. Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede gibt es? Welche Bedeutung haben die Unterschiede? Auf welchen vorherigen Textabschnitt spielt Lamechs Aussage an? Welche Bedeutung hat die Anspielung?
  6. Vergleiche das Geschlechtsregister in diesem Kapitel mit dem im vorherigen Kapitel (1. Mose 4,17-24). Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede gibt es? Welche bedeutsamen Vergleiche zwischen Personen entstehen durch Die Gegenüberstellung der beiden Register? Was sagt das über die beiden Linien, die in diesen Geschlechtsregistern vorgestellt werden, aus?
  7. Wo findest du das Thema “Erlösung” in dieser Geschichte? Wo findest du Jesus?


Infos zum Text

Leitwörter und – formulierungen

 

  • zeugen (28x)
  • Jahre (28x)
  • leben (16x)
  • Tage (12x)
  • sein/werden (11x)
  • alle (9x)

 

 

 

  • und er starb (8x)
  • Söhne und Töchter (8x)
  • Gott (5x)
  • Name (3x)
  • schaffen (3x)
  • nach dem Bild (2x)

Aufbau/Struktur                  

A Einleitung (1-2)

B Adam – gab ihm den Namen Set (3-5)

C Set bis Mahalalel (7-17)

C’ Jered bis Metuschelach (25-27)

B’ Lamech – gab ihm den Namen Noah (28-31)

A‘ Schluss (32)

Mahalalel scheint der Wendepunkt im Geschlechtsregister zu sein. Bis zu ihm nimmt das Alter, in dem der Sohn gezeugt wird, immer weiter ab, nach ihm jedoch wieder zu. Die restlichen Lebensjahre, nachdem der Sohn gezeugt wurde, nehmen bis Kenan zu und fangen bei Mahalalel an abzunehmen. Die gesamten Lebensjahre nehmen bis Mahalalel immer weiter ab und nehmen nach ihm wieder zu. Der Wendepunkt lenkt den Fokus auf die hoffnungsvolle zweite Hälfte des Geschlechtsregisters, wo Henoch und Lamech erwähnt werden, die das grundsätzliche Muster durchbrechen.

 

Kontext

1. Mose 4,1-26 and 1. Mose 6,1-8

Terminologische Verbindungen zu 4,1-26

Sohn, zeugen, Mensch, nennen, Tag, Set, Enosch, Henoch, Lamech, Erdboden, verflucht, nehmen, sieben

Terminologische Verbindungen zu  6,1-8

Söhne, Töchter, Gott, Mensch, Tage, Jahre, nehmen, Erdboden, zeugen

Thematische Verbindungen zu  4,17-26

Die Geschlechtsregister in beiden Abschnitten enthalten sehr ähnliche Name und heben die erste und die siebte Person hervor. Die Anordnung lädt dazu ein, die beiden Linien miteinander zu vergleichen. Verschiedene Personen werden einander gegenübergestellt:

  • Kain und Adam (erste Person)
  • Henoch und Henoch (gleicher Name)
  • Lamech und Henoch (siebte Person)
  • Lamech und Lamech (gleicher Name, die einzigen Personen, die sprechen)
  • Lamech und Noah (letzte Person, drei Söhne)

 

Intertextualität

Schöpfung

1. Mose 1-2 – Verbindungen: dies ist die Generationenfolge/Entstehungsgeschichte/dies ist das Buch der Generationenfolge, an dem Tag als Gott, als Mann und Frau schuf er sie, im Bild, und Gott segnete sie

Sündenfall

1. Mose 3,6-8 – Verbindungen: Die Frau nimmt die Frucht, Gott wandelt im Garten, die Menschen verstecken sich vor ihm. Im Gegensatz dazu, wandelt Henoch mit Gott und wird von ihm genommen.

1. Mose 3,17-19 – Verbindungen: der Erdboden wird verflucht und der Mensch wird mit Mühsahl davon essen,  alle Tage seines Lebens. Dann wird er sterben. Lamech kündigt Trost an von der Mühsahl der Arbeit mit dem verfluchten Erdboden. Alle Tage Lamechs waren 777 Jahre, dann starb er.

Geschlechtsregister

1. Mose 11,10-26 – Verbindungen: ähnliches Grundmuster mit Abweichungen (z.B. fehlt „und er starb“), in beiden geht es um genau zehn generationen, in beiden gibt es einen Wendepunkt in der Mitte, beide enden mit einer Person, die drei Söhne zeugt

Jesus im Text (Auswahl)

Darum, da wir diesen Dienst haben, weil wir ja Erbarmen gefunden haben, ermatten wir nicht; sondern wir haben den geheimen ⟨Dingen⟩, deren man sich schämen muss, entsagt und wandeln nicht in Arglist, noch verfälschen wir das Wort Gottes, sondern durch die Offenbarung der Wahrheit empfehlen wir uns jedem Gewissen der Menschen vor Gott. Wenn aber unser Evangelium doch verdeckt ist, so ist es ⟨nur⟩ bei denen verdeckt, die verloren gehen, den Ungläubigen, bei denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, damit sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen. (2. Kor 4,1-4)

Darum, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und so der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben – denn bis zum Gesetz war Sünde in der Welt; Sünde aber wird nicht zugerechnet, wenn kein Gesetz ist. Aber der Tod herrschte von Adam bis auf Mose selbst über die, welche nicht gesündigt hatten in der Gleichheit der Übertretung Adams, der ein Bild des Zukünftigen ist. Mit der Übertretung ist es aber nicht so wie mit der Gnadengabe. Denn wenn durch des einen Übertretung die vielen gestorben sind, so ist viel mehr die Gnade Gottes und die Gabe in der Gnade des einen Menschen Jesus Christus gegen die vielen überreich geworden. Und mit der Gabe ist es nicht so, wie ⟨es⟩ durch den einen ⟨kam⟩, der sündigte. Denn das Urteil ⟨führte⟩ von einem zur Verdammnis, die Gnadengabe aber von vielen Übertretungen zur Gerechtsprechung. Denn wenn durch die Übertretung des einen der Tod durch den einen geherrscht hat, so werden viel mehr die, welche den Überfluss der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den einen, Jesus Christus. Wie es nun durch eine Übertretung für alle Menschen zur Verdammnis ⟨kam⟩, so auch durch eine Rechtstat für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens. Denn wie durch des einen Menschen Ungehorsam die vielen ⟨in die Stellung von⟩ Sündern versetzt worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen ⟨in die Stellung von⟩ Gerechten versetzt werden. Das Gesetz aber kam daneben hinzu, damit die Übertretung zunahm. Wo aber die Sünde zugenommen hat, ist die Gnade überreich geworden, damit, wie die Sünde geherrscht hat im Tod, so auch die Gnade herrscht durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn. (Röm 5,12-21)

Und hieran erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben; wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: Ich habe ihn erkannt, und hält seine Gebote nicht, ist ein Lügner, und in dem ist nicht die Wahrheit. Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollendet. Hieran erkennen wir, dass wir in ihm sind. Wer sagt, dass er in ihm bleibe, ist schuldig, selbst auch so zu wandeln, wie er gewandelt ist. (1. Joh 2,3-6)

Aber wie die Tage Noahs ⟨waren⟩, so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Denn wie sie in jenen Tagen vor der Flut waren: – sie aßen und tranken, sie heirateten und verheirateten bis zu dem Tag, da Noah in die Arche ging und sie es nicht erkannten, bis die Flut kam und alle wegraffte –, so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. (Matt 24,37-39)